Heute möchten wir uns mal auf die Finger schauen lassen.
Wie muss man sich die Tätigkeit bei der Feuerwehr vorstellen?
Also werfen wir mal einen kleinen Blick auf unser klassisches Tätigkeitsfeld – die Brandbekämpfung.
Die kleinste „taktische“ Einheit in der Feuerwehr ist eine Gruppe dies bedeutet, dass zu jedem Einsatz eigentlich mindestens ein Löschgruppenfahrzeug mit 9 Einsatzkräften fahren muss.


Bei diesen 9 Einsatzkräften, gibt es einen Gruppenführer. Der ist in diesem Fall auch der Einsatzleiter.
Einer fährt das rote Auto, den nennt man Maschinisten. Er bedient auch die Löschwasserpumpe.
Da der Gruppenführer sehr viele Aufgaben zu bewältigen hat, steht dem eine weitere Einsatzkraft als Melder zur Verfügung. Somit bleiben noch 6 Einsatzkräfte übrig und die versehen immer paarweise als Trupp ihre Tätigkeiten. Neben der Menschenrettung die bei uns vor allem anderen geht, haben wir auch die Arbeitsteilung für uns entdeckt. So, dass sich ein Trupp um das Verlegen der Schläuche und weiterer wichtiger Arbeiten (z.B. die Lichtversorgung bei Dunkelheit) kümmert. Dieser Trupp wird Schlauchtrupp genannt. Der Wassertrupp kümmert sich, auch dem Namen nach um die Wasserversorgung, denn dies ist nun mal unser häufigstes Löschmittel. Dem Angriffstrupp steht jedoch die anstrengendste Aufgabe zu. Das sind die Jungs und Mädels, die sprichwörtlich durchs Feuer gehen. Bei „normalen“ Wohnungsbränden können bereits Temperaturen von 1200° C und mehr erreicht werden. Als kleiner Vergleich sei hier erwähnt, dass sich Silber bei unter 1000° C verflüssigt. Neben diesen extremen, wird die körperliche Belastung auch durch die Ausrüstung gesteigert. So schleppt der Angriffstrupp fast 70 kg an zusätzlicher Ausrüstung mit sich. Es werden also körperliche Höchstleistungen erbracht. Dies geschieht natürlich nicht ohne Training. So müssen neben verschiedenen Lehrgängen, die die Einsatzkräfte auf eine Innenbrandbekämpfung vorbereiten auch regelmäßige ärztliche Checkups durchgeführt und bestanden werden. Weiterhin ist eine jährliche Atemschutzüberprüfung notwendig.
Dabei laufen die Einsatzkräfte durch einen speziellen Hindernissparkur und müssen verschiedenste Belastungssituationen über sich ergehen lassen. Wie so etwas aussieht, könnt ihr euch hier ansehen:



Zusätzlich ist es (nicht nur) unser Ziel, jeder atemschutzfähigen Einsatzkraft in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit zu bieten an einer sogenannten „Heißausbildung“ teilzunehmen. Früher erfolgte dies in der Nähe unserer Partnerstadt Lügde, leider ist dies sehr zeit- und kostenintensiv. Zur Heißausbildung gibt es verschiedene Modelle, die Gasbefeuerten sind ausbildungstechnisch einfacher und sicherer. Demgegenüber stehen die Holzbefeuerten Brandsimulatoren, welche deutlich heißer und vom Brandverhalten realistischer sind. Hierbei lassen sich auch Brandphänomene, wie z.B. ein Roll-Over verdeutlichen. Diese Ereignisse können sehr gefährlich werden, aber sie haben auch eine eigene Ästhetik und Schönheit.
Wie solch ein Phänomen aussieht, könnt ihr euch hier ansehen:



Glücklicherweise sind solche Brandereignisse selten und dennoch machen Sie einen Großteil der Motivation aus. Also wenn ihr euch fragt: „Warum tuen sich die Leute so etwas an….?“ Nun dies ist ein Teil der Antwort. Warum läuft jemand einen Marathon? Wieso klettert jemand auf den Everest?
Der Herausforderung wegen! Der Sicherheit sich selbst gegenüber: „Ich habe es geübt – ich kann das!“ Sicher Selbstbestätigung ist ebenfalls wichtig, doch wenn wir mit unserem Training letztlich die menschliche Gesundheit und entsprechendes Hab und Gut schützen können, ist dies ein Gefühl das unbeschreiblich ist. Doch ungefährlich ist es eben nicht und es ist verdammt anstrengend. Daher darf ein Angriffstrupp auch nur maximal 30 Minuten „arbeiten“ und hat dann erstmal Pause und zwar wortwörtlich. Denn der Flüssigkeitsverlust bei diesen Einsätzen ist erheblich und belastet den Kreislauf zusätzlich. Somit lässt sich auch der starke Personalbedarf bei einigen Einsatzstellen erklären. Denn für jeden Angriffstrupp ist ein weiterer Sicherungstrupp notwendig. Ein Sicherungstrupp, ist ein ebenfalls für den Innenangriff ausgebildeter und ausgerüsteter Trupp der allerdings für den Fall, dass der Angriffstrupp selbst Hilfe benötigt, zurück oder eben bereitgehalten wird.

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