Am 29.05.2020 gegen 23:00 Uhr wurde die Brandschutzeinheit des Landkreises Uckermark zu einer Großschadenslage in den Landkreis Elbe-Elster, zur Ortslage Hohenleipisch alarmiert. Jeder Landkreis des Landesbrandenburg ist gesetzlich verpflichtet entsprechende Einheiten des Katastrophenschutzes aufzustellen und entsprechend zu unterhalten. Darunter fallen auch die Brandschutzeinheiten (BSE). Diese Einheiten können von jedem Aufgabenträger des örtlichen Brandschutzes bei Großschadenslagen, oder im Katastrophenfall angefordert werden. Also wenn die eigenen verfügbaren Kräfte und Mittel des örtlichen Brandschutzes, oder Rettungsdienstes nicht ausreichen. Eine solche Lage zeichnete sich im Verlauf des 28.05. / 29.05. im Landkreis Elbe-Elster ab.
In der Ortslage Hohenleipisch kam es zu einem Waldbrand in einem Moorgebiet. Solche Einsatzszenarien erschweren aufgrund der eingeschränkten Befahrbarkeit die Brandbekämpfung erheblich. So, dass die eigenen Mittel im Laufe des 29.05. nicht mehr ausreichten, um eine effektive Brandbekämpfung durchzuführen und der Einsatz als Großschadensereignis eingestuft wurde. Die Brandschutzeinheit des Landeskreises Uckermark ist als Verband aufgestellt und gliedert sich in 3 Züge, zuzüglich eines Führungstrupps. Die Gesamtführung des Verbandes obliegt dem Kam. E. Brosinsky (Ortsfeuerwehr Brüssow). Die Personalstärke der BSE liegt bei 86 Einsatzkräften, welche sich auch geschlossen im Einsatz befanden. Der 1 Zug zeichnet sich hauptsächlich für den Wassertransport verantwortlich und besteht somit hauptsächlich aus Tanklöschfahrzeugen. Diese werden von den Gemeinden Wismar, Gramzow, Garz (Oder), Gerswalde und Templin gestellt. Der 2. Zug ist mit 31 Einsatzkräften der Personalstärkste und somit liegt deren Hauptaufgabe in der eigentlichen Brandbekämpfung. Es kommen hierbei Löschgruppenfahrzeuge zum Einsatz. Diese werden aus den Gemeinden Prenzlau, Schönermark (Nordwestuckermark) und Lychen gestellt. Der 3. Zug zeichnet sich verantwortlich für die Wasserentnahme und Wasserfortleitung. Zusätzlich zu den Löschgruppenfahrzeugen aus Passow und Crussow, findet sich hier auch ein Schlauchwagen, mit 2000 m B-Schlauchmaterial aus Angermünde. Somit befanden sich, inkl. Führungskräften 16 Einsatzkräfte der Angermünder Feuerwehr im Einsatz. Besondere Berücksichtigung sollte hierbei das Einsatzgeschehen insgesamt Beachtung finden. Die eingesetzten Kamerad*innen
Befanden sich ca. 40 Stunden im Einsatz und hatten dabei eine Ruhephase von 3 Stunden.
Der 3. Zug der Brandschutzeinheit (sprich die Angermünder Kamerad*innen) befand sich im EA 3 (Einsatzabschnitt 3) und hatte den primären Einsatzauftrag
Eine Kieferschonung vor den Flammen zu schützen, sekundär sollte der Moorbrand im EA gelöscht werden. Unter der Beachtung der örtlichen Gegebenheiten und der Eigensicherung wurde eine Ringleitung aufgebaut. In der Brandbekämpfung wurden die Einsatzkräfte durch einen Superpuma unterstützt.
Dennoch bedurfte es altmodische Handarbeit um die Löscharbeiten voranzutragen. So waren Spaten, Äxte und Schaufeln das Mittel der Wahl um die tiefgründigen Brandnester abzulöschen. Am 30.05. konnte somit gegen 17:30 „Feuer aus“ in diesem Einsatzabschnitt gemeldet werden. Nach der 3 stündigen Ruhephase wurde dem 2. und 3. Zug ein gemeinsamer Einsatzabschnitt zugeteilt. Diesmal musste erneut eine Riegelstellung aufgebaut und betrieben werden. Am 31.05. erfolgte gegen 09:00 Uhr der Rückmarsch in die Uckermark.
Alle Einsatzkräfte des 3. Zuges kamen zwar erschöpft, aber unverletzt in der Heimat an.
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