Mit dem Jahreswechsel wird es auch Zeit, das vergangene Einsatzjahr 2022 Revue passieren zu lassen. Trotz einer extremen Einsatzbelastung von 388 Einsätzen im Jahr 2022. Dies stellt einen Anstieg von 26 % auf das Vorjahr dar. Dieser massive Anstieg ist jedoch einer Unwetterlage im Februar zuzurechnen. Zwischen dem 17.02.2022, bis zum 21.02.2022 befand sich die Angermünder Feuerwehr defacto im Dauereinsatz und arbeitete letztlich 104 witterungsbedingte Einsätze ab. Ein solches Ereignis ist bislang einzigartig in der Geschichte der Angermünder Feuerwehr.



Nach der statistischen Bereinigung stehen wir vor der üblichen Jahreseinsatzkurve und sehen, wenn auch abgeschwächt, das mittlerweile übliche Einsatzhoch in den Sommerjahren. So war auch das
Jahr 2022 im Sommer geprägt von Wald und Flächenbränden. Auch wenn der Sommer 2022 als „Waldbrandsommer“ in die Geschichte Brandenburgs einging und es zu einer erheblichen Häufung an Bränden kam, welcher die Spitze der letzten 10 Jahren darstellt, so mussten unsere Kräfte, im Zusammenwirken mit der Brandschutzeinheit des Landkreises (BSE) glücklicherweise nur 2-mal ausrücken. Während dieser kräftezehrenden Einsätze am 16.06. in Treuenbrietzen und am 31.07. in Falkenberg (Elbe/Elster) wurden zwei der größten Waldbrände des Jahres in Brandenburg bekämpft.



Überraschend ist eine 50 %ige Steigerung bei Gebäudebränden. Die Gesamtanzahl der Gebäudebrände mit insgesamt 15 Einsätzen klingt nicht viel, ist dennoch ungewöhnlich. Insbesondere da es sich jedes Mal um bestätigte Brände, mit teils erheblichen Auswirkungen handelte. Während dieser Einsätze, wurde im Einsatzjahr 2022 mit 10 Personen, der Löwenanteil von 17 unter akuter Lebensgefahr stehender Menschen gerettet. Demgegenüber stehen 4 Personen, für die jegliche Hilfe zu spät kam, diese Zahl stellt den Tiefpunkt seit 2018 dar.



Mittlerweile muss man, von einem Dauerzustand reden, dass trotz steigender Brandanzahl die technische Hilfeleistung zum Einsatzschwerpunkt der Feuerwehr geworden ist.
So rückten die Löschzüge im Jahr 313-mal zu technischen Hilfeleistungen aus, neben den bereits angesprochenen Hilfeleistungen durch naturbedingte Wetterschäden, stechen hierbei 38 Alarmierungen wegen Türnotöffnungen deutlich vor und eine vermeidbare Einsatzbelastung dar. Auch die 30 Alarme wegen Ölspuren sind ganz klar minimier bar. Somit müssen wir unseren dringenden Apell an alle Fahrzeugbesitzer richten, Ihre Kfz entsprechend vernünftig zu warten. Dies liegt auch im eigenen Interesse, da es zu einer Kostenumlage bei solchen Einsätzen kommen kann.



Ebenfalls überraschend kam es zu einer zeitlichen Verschiebung des Einsatzgeschehens in die Nachtstunden. Hier Steigerung von fast 40% im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch liegt der Schwerpunkt der Einsatzhäufigkeit weiterhin in den Tagesstunden, was insbesondere auf die weiterhin kritische Tagesausrückebereitschaft, wie die Jahre zuvor weiterhin problematisch ist.



So rückten die Einsatzkräfte in der Zeit von 06 – 18 Uhr 255-mal aus, dem gegenüber stehen 133 Einsätze in der Nachtzeit von 18 – 06 Uhr. Erfreulicherweise konnte die Einsatzbeteiligung unserer Einsatzkräfte stabilisiert und sogar leicht angehoben werden. Es ist erfreulich zu sehen, dass die durchschnittliche Einsatzbeteiligung auf 12 Einsatzkräfte erhöht werden konnte. Die Verteilung der Einsätze zwischen den Löschzügen der Angermünder Feuerwehr, unterscheidet sich nur grob zum Jahr 2021.


So entfielen 106 Alarme auf den Löschzug 4, 78 Einsätze auf den Löschzug 3, 36 Einsätze auf den Löschzug 2 und 202 auf den Löschzug 1. Letztlich wurden die 388 Alarme mit ca. 32805 Einsatzminuten abgearbeitet. Somit befand sich die Angermünder Feuerwehr im Jahr 2022 ganze 22 Tage und 19 Stunden im Einsatz.
Abschließend möchte ich allen Lesern ein ruhiges und gesundes Jahr 2023 wünschen. Hoffen wir auf sinkende Einsatzzahlen.

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