Seit nunmehr 13 Tagen befinden wir uns im neuen Jahrzehnt. Die goldenen 20iger Jahre haben begonnen. Es wird also Zeit auf das Jahr 2019 zurückzublicken. Die folgenden Zeilen und Grafiken beziehen sich auf unsere Einsatzstatistik der gesamten Stadtwehr Angermünde und sind entsprechend statistisch bereinigt. Dies liegt hauptsächlich an den Umständen, dass gerade bei witterungstechnischen Einsätzen eine Vielzahl an zeitgleichen Alarmen zusammengefasst sind und teilweise die Löschzüge zu ein und demselben Einsatz alarmiert werden.
Wie bereits das Jahr 2018, wurde das Einsatzjahr 2019 durch eine extreme Trockenperiode und einen heißen Sommer geprägt. Dies führte zu einer erheblichen Steigerung der brandbedingten Einsätze.
Doch ehe wir uns damit intensiver beschäftigen, die einzigen beiden wichtigen Zahlen.
Im Jahr 2019 kam für 4 Personen unsere Hilfe leider zu spät. Dem gegenüber stehen 28 Menschen, die wir aus lebensbedrohlichen Zwangslagen retten konnten. Somit mussten wir im Vergleich zu 2018 doppelt so oft den Verlust an Menschenleben beklagen. Besonders tragisch verliefen dabei die beiden Brandeinsätze in Schmiedeberg.
Mit dem 31.12.2019 stellten wir einen neuen Einsatzzahlenrekord auf, so mussten wir insgesamt zu 274 Einsätzen ausrücken. Dies ist eine Steigerung von 37% zum Vorjahr.
Hier zeigten sich deutliche Veränderungen im Jahresaufkommen. Bereits der März forderte uns erheblich, dabei zählt insbesondere das Frühjahr zu den eigentlich ruhigeren Monaten. Überraschend ist auch der Oktober verlaufen. Dies ist im Jahr 2019 der einsatzschwächste Monat. Doch die größte Veränderung erlebten wir in den Sommermonaten (Mai – September), hierbei war das Einsatzaufkommen nahezu gleichbleibend hoch. Mit durchschnittlich 27 Alarmen pro Monat war die Belastung für die Einsatzkräfte erheblich. Eine solch lange einsatzintensive Zeit, haben wir so noch nicht verzeichnet.
Bedingt durch die lange Trockenheit und den heißen Sommer, erlebten wir eine Umkehr des Verhältnisses zwischen den Brand- und Hilfeleistungseinsätzen.
Somit wurde ein seit Jahren andauernder Trend gebrochen. Dies ist umso erstaunlicher, als dass die Türnotöffnungen, die im Jahr 2018 im Segment der Hilfeleistungen extrem häufig zu Alarmierungen führten, auch im Jahr 2019 stark vertreten waren.
Nur bei den witterungsbedingten Einsätzen, wie auch bei den Ölspuren mussten die einzelnen Löschzüge öfter zu Hilfeleistungen ausrücken. Leider muss auch angemerkt werden, dass die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen leicht angestiegen ist, wohin allerdings die Anzahl der Unfälle insgesamt leicht rückläufig war.
Wie bereits erwähnt haben die Brandeinsätze deutlich zugenommen, hier schlugen besonders die Wald- und Kleinbrände zu buche. Unseren Bedenken, das der Einbau von Rauchmeldern in den Wohnungen zu einer Häufung von Fehleinsätzen führen könnte, hat sich nicht bestätigt. Zum einen ist das Aufkommen der Wohnungs- und Gebäudebrände verhältnismäßig zum Jahr 2018 nahezu gleich hoch vertreten, zum anderen liegt die Fehlalarmquote bei ausgelösten Rauchmeldern annähernd bei null. Hier bestätigt sich, dass Rauchmelder Leben retten. In dem Sinne muss ich erneut auf unsere Rauchmelder Serie verweisen.
Rauchmelder Teil - 1
Rauchmelder Teil - 2
Als Erinnerung sei hier ebenfalls noch der 31.12.2020 erwähnt. Ab diesem Zeitpunkt müssen auch sämtliche Bestandsbauten mit Rauchmeldern ausgestattet sein.
Wie in den Vorjahren wurden wir deutlich öfter am Tag zu Hilfe gerufen und gerade diese Zeit ist weiterhin problematisch. Durch erneut gesunkene Mitgliederzahlen besteht hier weiter ein Personalproblem. Ich appelliere an alle unsere Mitbürger über eine Mitgliedschaft in der Feuerwehr nicht nur nachzudenken, sondern diese aktiv anzugehen. Zeitgleich möchte ich mich bei allen Arbeitgebern bedanken, die Ihre Angestellten bei diesem Dienst an der Allgemeinheit entsprechend unterstützen. Für etwaige Fragen zu einer Mitgliedschaft wendet euch einfach an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Da die sinkenden Mitgliedzahlen nicht nur uns betreffen, wurde ein entsprechendes Unterstützungsabkommen mit den Nachbarkreisen geschlossen. Im Zuge dieses Hilfeleistungsabkommens wurden 9 Einsätze abgearbeitet. So unterstützten wir u.a. die Templiner Kameraden bei einer Waldbrandbekämpfung, wie auch die Eberswalder Feuerwehr die auf unsere Hilfe in einer Gefahrgutlage zählen konnte.
Abschließend möchten wir noch die Einsatzverteilung der einzelnen Löschzüge betrachten.
Besonders erwähnenswert sind hierbei die Löschzüge 2 und 4. Bei beiden hat sich das Einsatzvolumen verdoppelt. Während der Löschzug 4, bedingt durch den Autobahnabschnitt der BAB 11 häufig gefordert war, mussten die Kameraden des Löschzuges 2 hauptsächlich zu Bränden ausrücken.
Für das Jahr 2019 mussten wir somit zu 274 Einsätzen ausrücken, bei einer leicht gesunkenen durchschnittlichen Einsatzdauer von 73 Minuten, befanden wir uns 332 Stunden im Einsatz.
Mit einer durchschnittlichen Personalstärke von 12 Kameradinnen und Kameraden pro Einsatz, wurden somit 4000 Einsatzstunden im Jahr 2019 geleistet.
Ich möchte somit allen beteiligten Blauröcken und deren Familien ein ganz dickes Dankeschön sagen. Danke, dass Ihr eure Freizeit für unsere Sicherheit opfert.
WIR FÜR ANGERMÜNDE!